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VÖ: 24.04.2020
Genre: Tipps für den Sommer, Jazz
"Es mag kitschig klingen, meint aber Zärtlichkeit: Diese wehend improvisierte Jazzmusik ist zum Träumen"-faust (DE)
Grégoire Maret / harmonica
Romain Collin / piano, Moog Taurus, pump organ & additional effects
Bill Frisell / electric guitar, acoustic guitar & banjo
Clarence Penn / drums
Recorded by Jeremy Loucas at Bunker Studios, NY Mixed by Jeremy Loucas at Sear Sound, NY. Mastered by Alan Silverman at Arf Mastering Studios, NY Produced by Grégoire Maret & Romain Collin
the art in music: Cover art by Anna Ley: Plus 1992 (2019) / ACT Art Collection
Er ist ein Meister darin, mit einem kleinen Instrument große Musik zu malen: Während sein Werkzeug fast in die Hosentasche passt, entwirft Grégoire Maret ohne spieltechnische oder geographische Beschränkungen Klangkunst mit globaler Imaginationskraft. Dieses Mal wandelt der Mundharmonika-Virtuose auf den mythischen Spuren der amerikanischen Seele: „Americana“ ist eine Koproduktion mit Romain Collin, den das US-amerikanische National Public Radio „einen visionären Komponisten und herausragenden Jazzpianisten“ nennt. Gemeinsam haben sie sich niemand geringeres als Bill Frisell an ihre Seite geholt und setzen amerikanisches Songwriting mit der hohen Kunst des Instrumentals in Beziehung, die Weite der Klang-Landschaften mit epischen Geschichten.
Maret trägt zwei Kulturen in sich – die europäische und die Afroamerikanische. In der Schweiz geboren und aufgewachsen lebt er seit über 20 Jahren in den USA. „Meine Mutter ist Amerikanerin, in Harlem geboren, und hat mir die afroamerikanische Kultur mitgegeben“, erzählt Maret, der in der New Yorker-Szene längst eine Größe ist und an der Seite von Herbie Hancock und Pat Metheny gespielt hat, über seinen Background. „Das neue Album ist also auch ein Ergebnis meiner ganz persönlichen kulturellen Erfahrungen.“ Diese teilt er mit Romain Collin. Der Franzose fasste, ebenso wie Maret, am Hudson River Fuß, wird von Hancock und Wayne Shorter geschätzt und hat sich einen Namen als feinfühliger Filmmusikschreiber gemacht.
„Americana haben wir beim Zusammenfluss von Folk, Country, Blues, R&B, Gospel und Bluegrass gegründet. Die Band beruht in ihrem Wesen darauf, dass wir alle Wurzeln der amerikanischen Musik und Kultur miteinschließen“, so Maret und Collin zum Selbstverständnis der neuen Formation. Um in dieses Universum einzutauchen, zogen sich die beiden die Gitarrenarbeit eines der großen Kreativköpfe des Fachs an Land: Bill Frisells singendes, lyrisches Timbre sowohl auf der Elektrischen als auch der Akustischen ist unverwechselbar, stets geprägt durch seine ganz persönlichen Metamorphosen von Bluegrass, Country und Blues und ein tiefgründiger Kenner der Philosophie des Songwritings. Einen feinen, pointierten Akzent steuert außerdem Clarence Penn bei, als Schreiber und Produzent für Popgrößen sowie als Filmmusiker genauso versiert wie als Jazzdrummer.
Die Reise des Americana-Trios startet kurioserweise mit einem Briten – doch spätestens seit dem epischen Dire Straits-Album „Love Over Gold“ hatte Mark Knopfler gezeigt, wie gekonnt er die Mythen der amerikanischen Geschichte verinnerlicht hat. Maret und Collin reduzieren den Welthit „Brothers In Arms“ auf seine Essenz, lassen ihn ganz aus dem tröstlichen Atem der Nostalgie leben. Aus seinem immensen Werkkorpus hat Bill Frisell die Kompositionen „Small Town“ und „Rain, Rain“ beigesteuert: Erstere kommt als bezaubernde Folksong-Miniatur daher, mit rustikal-trockenem Banjo zur wehmütigen Mouth Harp, letztere swingt hymnisch-ruhig im melodischen Geflecht von Gitarren, Piano und Harmonika. Mit Jimmy Webb ehrt das franko-amerikanische Ensemble einen der größten Songschmiede überhaupt: Sein „Wichita Lineman“ gewinnt in dieser verlangsamten Instrumentalfassung nochmals an räumlicher Tiefe, die Seele des Überland-Elektrikers singt geradezu in Marets herzblutender Improvisation. Justin Vernon alias Bon Iver, einem Americana-Vertreter der Hipster-Generation, huldigen Maret & Co in „Re: Stacks“: Maret spendet dem gebrochenen Herzen hier Mut für ein neues Lebenskapitel, umspielt von glimmendem Electronica-Gespinst.
Und schließlich haben Maret und Collin das Americana-Genre auch in Eigenkompositionen adaptiert: Die Weinanbaugegend um das kalifornische “San Luis Obispo” hat Romain Collin in einem ruhig schreitenden, sonnig beschienenen Song eingefangen. Ein genauso stolzer wie inniger Walzer ist Maret mit „Back Home“ gelungen, den Clarence Penn mit dezentem Besen untermalt und der sich zu fast übermütigem Triumph über die Heimkehr emporschwingt. „The Sail“ hingegen kündet von Aufbruch: Das Piano entwirft im Wechsel mit der Harmonika eine weitgeschwungene Dramaturgie, mal nachdenklich, mal entschlossen. Und in ihrem gemeinsamen Finalstück „Still“ sinnen Maret und Collin in einem meditativen Flow über ihren amerikanischen Trip nach.
„Wo und wann immer Grégoire sein Instrument an die Lippen setzt, versetzt er alle Zuhörer mit einer so süßen wie kraftvollen Intensität auf eine höhere Ebene“, diese höchsten Weihen, die Grégoire Maret einmal aus dem Munde von Cassandra Wilson empfing, gelten ganz besonders für dieses introspektive, seelenvolle Album.
Grégoire Maret / harmonica
Romain Collin / piano, Moog Taurus, pump organ & additional effects
Bill Frisell / electric guitar, acoustic guitar & banjo
Clarence Penn / drums
Recorded by Jeremy Loucas at Bunker Studios, NY Mixed by Jeremy Loucas at Sear Sound, NY. Mastered by Alan Silverman at Arf Mastering Studios, NY Produced by Grégoire Maret & Romain Collin
the art in music: Cover art by Anna Ley: Plus 1992 (2019) / ACT Art Collection
Er ist ein Meister darin, mit einem kleinen Instrument große Musik zu malen: Während sein Werkzeug fast in die Hosentasche passt, entwirft Grégoire Maret ohne spieltechnische oder geographische Beschränkungen Klangkunst mit globaler Imaginationskraft. Dieses Mal wandelt der Mundharmonika-Virtuose auf den mythischen Spuren der amerikanischen Seele: „Americana“ ist eine Koproduktion mit Romain Collin, den das US-amerikanische National Public Radio „einen visionären Komponisten und herausragenden Jazzpianisten“ nennt. Gemeinsam haben sie sich niemand geringeres als Bill Frisell an ihre Seite geholt und setzen amerikanisches Songwriting mit der hohen Kunst des Instrumentals in Beziehung, die Weite der Klang-Landschaften mit epischen Geschichten.
Maret trägt zwei Kulturen in sich – die europäische und die Afroamerikanische. In der Schweiz geboren und aufgewachsen lebt er seit über 20 Jahren in den USA. „Meine Mutter ist Amerikanerin, in Harlem geboren, und hat mir die afroamerikanische Kultur mitgegeben“, erzählt Maret, der in der New Yorker-Szene längst eine Größe ist und an der Seite von Herbie Hancock und Pat Metheny gespielt hat, über seinen Background. „Das neue Album ist also auch ein Ergebnis meiner ganz persönlichen kulturellen Erfahrungen.“ Diese teilt er mit Romain Collin. Der Franzose fasste, ebenso wie Maret, am Hudson River Fuß, wird von Hancock und Wayne Shorter geschätzt und hat sich einen Namen als feinfühliger Filmmusikschreiber gemacht.
„Americana haben wir beim Zusammenfluss von Folk, Country, Blues, R&B, Gospel und Bluegrass gegründet. Die Band beruht in ihrem Wesen darauf, dass wir alle Wurzeln der amerikanischen Musik und Kultur miteinschließen“, so Maret und Collin zum Selbstverständnis der neuen Formation. Um in dieses Universum einzutauchen, zogen sich die beiden die Gitarrenarbeit eines der großen Kreativköpfe des Fachs an Land: Bill Frisells singendes, lyrisches Timbre sowohl auf der Elektrischen als auch der Akustischen ist unverwechselbar, stets geprägt durch seine ganz persönlichen Metamorphosen von Bluegrass, Country und Blues und ein tiefgründiger Kenner der Philosophie des Songwritings. Einen feinen, pointierten Akzent steuert außerdem Clarence Penn bei, als Schreiber und Produzent für Popgrößen sowie als Filmmusiker genauso versiert wie als Jazzdrummer.
Die Reise des Americana-Trios startet kurioserweise mit einem Briten – doch spätestens seit dem epischen Dire Straits-Album „Love Over Gold“ hatte Mark Knopfler gezeigt, wie gekonnt er die Mythen der amerikanischen Geschichte verinnerlicht hat. Maret und Collin reduzieren den Welthit „Brothers In Arms“ auf seine Essenz, lassen ihn ganz aus dem tröstlichen Atem der Nostalgie leben. Aus seinem immensen Werkkorpus hat Bill Frisell die Kompositionen „Small Town“ und „Rain, Rain“ beigesteuert: Erstere kommt als bezaubernde Folksong-Miniatur daher, mit rustikal-trockenem Banjo zur wehmütigen Mouth Harp, letztere swingt hymnisch-ruhig im melodischen Geflecht von Gitarren, Piano und Harmonika. Mit Jimmy Webb ehrt das franko-amerikanische Ensemble einen der größten Songschmiede überhaupt: Sein „Wichita Lineman“ gewinnt in dieser verlangsamten Instrumentalfassung nochmals an räumlicher Tiefe, die Seele des Überland-Elektrikers singt geradezu in Marets herzblutender Improvisation. Justin Vernon alias Bon Iver, einem Americana-Vertreter der Hipster-Generation, huldigen Maret & Co in „Re: Stacks“: Maret spendet dem gebrochenen Herzen hier Mut für ein neues Lebenskapitel, umspielt von glimmendem Electronica-Gespinst.
Und schließlich haben Maret und Collin das Americana-Genre auch in Eigenkompositionen adaptiert: Die Weinanbaugegend um das kalifornische “San Luis Obispo” hat Romain Collin in einem ruhig schreitenden, sonnig beschienenen Song eingefangen. Ein genauso stolzer wie inniger Walzer ist Maret mit „Back Home“ gelungen, den Clarence Penn mit dezentem Besen untermalt und der sich zu fast übermütigem Triumph über die Heimkehr emporschwingt. „The Sail“ hingegen kündet von Aufbruch: Das Piano entwirft im Wechsel mit der Harmonika eine weitgeschwungene Dramaturgie, mal nachdenklich, mal entschlossen. Und in ihrem gemeinsamen Finalstück „Still“ sinnen Maret und Collin in einem meditativen Flow über ihren amerikanischen Trip nach.
„Wo und wann immer Grégoire sein Instrument an die Lippen setzt, versetzt er alle Zuhörer mit einer so süßen wie kraftvollen Intensität auf eine höhere Ebene“, diese höchsten Weihen, die Grégoire Maret einmal aus dem Munde von Cassandra Wilson empfing, gelten ganz besonders für dieses introspektive, seelenvolle Album.
Format: | CD |
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